Aus den Memoiren meiner Berliner Großmutter:


„Oder am Nollendorfplatz das Künstlercafé, in das man nur durch ein riesiges Holztor mit Luke, mit Ausweis oder Stichwort, über einen dunklen Hof hinein kam. Drinnen eine Garderobiere, die unzählige Sachen annahm, keine Nummer ausgab und nie jemand was falsches zurückgab. Am Klavier ein Spieler, der blind war, die Stammgäste sofort an der Sprache erkannte; er wurde mit Handschlag begrüßt und spielte himmlisch und zwar alles. Und dann vergaß man die Zeit, schwamm in Seligkeit  vom Tanzen und wenn man herauskam, war es hell. Oh Gott! Man hatte ja im Keller gesessen. Und nun zur Haus hereinschleichen und am nächsten Tag wieder arbeiten.“